Als Mitglied der Kinderschutzkommission treffe ich regelmäßig Opferverbände und setze mich mit gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen für eine lückenlose, transparente Aufklärung ein. Eine Aufklärung der zahlreichen Missbrauchsfälle scheint seitens des Erzbistums Köln nun behindert zu werden. Ich bin entsetzt über das gegenwärtige Vorgehen. Es verhöhnt die zahlreichen Opfer, aber auch unseren Rechtsstaat. Das Erzbistum darf sich nicht länger der Verantwortung entziehen und das bisher zurückgehaltene Gutachten zum Umgang mit sexuellem Missbrauch muss veröffentlicht werden. Gerade von Kardinal Woelki, der eine lückenlose Aufklärung versprochen hat, erwarte ich nun Taten. Außerdem bedarf es einer Stellungnahme zu den schweren Vorwürfen der ehemaligen Sprecher des Betroffenenbeirats. Der Beirat sei in einer Dringlichkeitssitzung unter Druck gesetzt worden und hätte so der Nichtveröffentlichung des Gutachtens zugestimmt. In der Folge wollen sich weitere Mitglieder aus dem Betroffenenbeirat zurückziehen, es ist gar von einem „erneuten Missbrauch von Missbrauchsopfern“ durch das Erzbistum die Rede.