
Der Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend hat heute einen fraktionsübergreifenden Entschließungsantrag zum Schutz von intergeschlechtlichen Menschen beschlossen. Dazu erklärt der Sprecher für LSBTI* der FDP-Landtagsfraktion NRW, Jörn Freynick:
„In der Öffentlichkeit besteht nur ein geringes Bewusstsein über intergeschlechtliche Menschen, die nicht in eine der beiden Kategorien „männlich“ oder „weiblich“ eingeordnet werden können. Immer noch werden in Deutschland Kleinkinder mit intergeschlechtlichen Merkmalen kurz nach ihrer Geburt einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen, weil Eltern mit der Situation und der ärztlichen Beratung überfordert sind. Zu den möglichen Folgen der Operationen zählen neben Verstümmelungen auch schwere Traumata und andere gesundheitliche Spätfolgen. Der Entschließungsantrag stellt nun einen Meilenstein für die intergeschlechtliche Community dar: Wir wollen medizinisch nicht gebotene Geschlechtsangleichungen, insbesondere im jungen Kindesalter, verbieten.
Darüber hinaus wollen wir unter anderem Ärzte und Krankenkassen für das Thema Intergeschlechtlichkeit sensibilisieren sowie Betroffene und Eltern besser beraten. Umso erfreulicher ist, dass die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen an einem Strang ziehen. Das zeigt, dass wir nicht auf parteipolitische Geländegewinne abzielen, sondern gemeinsam für ein größeres öffentliches Bewusstsein für Intergeschlechtlichkeit sorgen und die Lebenssituation intergeschlechtlicher Personen deutlich verbessern wollen.“